Die Roja liegt im Ebro-Tal. In drei Bezirken wird zu beiden Seiten der Hauptstadt Logrono Weinbau betrieben.
Weltweit genießt kein spanisches Rotweingebiet so hohes Ansehen wie die Rioja. Vor allem die konsequente Qualitätspolitik trägt dazu bei. Die dortigen Winzer schufen schon 1560 eine Abkürzung, die eine Gewährleistung für die Authetizität der Rioja-Weine darstellen sollte, und noch vor der Vollendigung des selben Jahrhunderts gab es eine kontrollierte Ursprungsbezeichung. Damit nahm die Rioja eine Vorreiterrolle für alle spanischen Weinbaugebiete ein. 1986 schuf der regionale Consejo regulador ein System zur lückenlosen Überwachung des Weinbereitungsprozesses mittels Computer. Und als erstes Weinbaugebiet erhielt die Rioja zehn Jahre später den höchsten Status der Denominación de origen calificada. Diese Ursprungsbezeichnung schreibt unter anderem vor, dass aller Wein in der Gegend selbst abgefüllt werden muss.
Wichtigste Rebsorten:
Tempranillo, Garnacha, Macabeo
Klimabedingungen – Eine mediterrane Oase:
Obwohl die feuchte und kühle Nordküste Spaniens nur gute 100 km entfernt liegt, herrscht in der Rioja ein mediterranes Klima vor. Das ist einem sehr breiten Gebirgszug zu verdanken, an dem die Gewitterwolken sich die Zähne ausbeißen, und meistens ihre schere Fracht schon dort früh ablassen müssen. Zusätzlich zu diesen sehr günstigen Klimavoraussetzungen macht aber noch etwas anderes die Rioja zum perfekten Weinbaugebiet. Die Böden! Diese kann man in drei Bezirke einteilen. Da kann man zuerst die Rioja Alavesa nennen. Diese Region liegt nördlich des Ebro und nordwestlich von Logrono. Dort findet man viel Lehm und Kalk in den Böden, was zur Erzeugung von eleganten Rotweinen dient. Etwas weiter südlich schließt sich dann die Rioja Alta an. Neben Lehm und Kalk ist hier auch Eisen in den Böden enthalten. Deswegen hat der Tempranillo dort sein Zuhause gefunden und dominiert den gesamten Weinbau in diesem Bezirk. Last but not least bleibt noch die Rioja Baja südöstlich der Hauptstadt Logrono. Das Mirkoklima ist hier trockener und die Landschaft auch noch tiefer und flacher. Schwemmlandböden überwiegen neben lehm- und eisenhaltigen Formationen. Dort wird vor allem Garnacha kultiviert.
Elite im Fass augebaut:
Auf der einen Seite bringen hier einige Winzer und Genossenschaften reinsortige Weine aus nur einem Gebiet auf den Markt. Aber die meisten roten Riojas der großen Handelshäuser sind Verschnitte verschiedener Sorten aus verschiedenen Gebieten. Die sogenannte Assemblage wurde hier zu einer Kunst entwickelt. Graciano und Carignan sind weiter Sorten, die neben Tempranillo und Garnache dabei eine Rolle spielen können. Auch eine geringe Menge Cabernet Sauvignon darf unter strengen Bedingungen hinzugefügt werden. Die wahre Elite der Rioja-Weine wird auf Holz ausgebaut, wobei das nur knapp die Hälfte aller Weine sind. Vanille ist dabei dann das typische Hervorstellungsmerkmal im Geschmack, da der Wein dem Holz Vanillin entzieht. Auch Anklänge von reifen Früchten sind häufiger vorzufinden.
Ein Jahrgang, mehrere Weine:
In der Rioja gibt es unterschiedliche vorgeschriebene Ausbauzeiten für die verschiedenen Arten von auf Holz ausgebautem Wein. So können die Winzer den Wein eines Jahrgangs in stufenweisen Abständen auf den Markt bringen.
Vino joven oder Sin crianza – Kein Fassausbau
Crianza – Ein Jahr auf Holz und ein Jahr Tank oder Flasche
Reserva – Drei Jahre Ausbau, davon ein Jahr im Fass
Gran Reserva – Zwei Jahre auf Holz und drei Jahre auf der Flasche