Die Rebsorte Glera gehört zu den weißen Trauben und kommt ausschließlich im Norden Italiens in der Region Venetien vor. Um genau zu sein fast nur in der Provinz Treviso. Aus ihr werden hauptsächlich Perlweine (Frizzante) und Schaumweine (Spumante) hergestellt. Nur ganz wenige Stillweine aus Glera sind auf dem Markt. Bis zum 01.01.2010 wurde diese Rebsorte Prosecco genannt.
Warum wurde die Rebsorte Prosecco umbenannt?
Prosecco erfreut sich in Deutschland – und auch immer mehr in England – einer großen Beliebtheit. Aber dabei war sich fast niemand bewusst, dass sich hinter diesem Namen eigentlich der Name einer Rebsorte verbarg. Prosecco wird hierzulande sogar häufig komplett mit italienischem Schaumwein assoziiert, und das obwohl Prosecco meistens gar kein Schaumwein ist. Denn die meisten Weine werden als Perlweine, zu italienisch Frizzante, ausgebaut. Das liegt an den Zollbedingungen.
Exkurs: Der Name Prosecco hat nichts mit dem italienischen „secco“ = trocken zu tun. recht häufig wird Prosecco zwar trocken ausgebaut, aber es gibt auch immer wieder halbsüße oder sogar süße Varianten. Beim Prosecco gelten wie bei allen anderen Schaumweinen die Bezeichnungen „Brut“ für trocken, oder „Extra-Dry“ für halbsüß.
Dadurch dass der Name Prosecco nicht geschützt war, sondern der einer Rebsorte wurde viel Unfug damit getrieben. So bauten beispielsweise Winzer in Deutschland sehr billig Prosecco-Weine an und konnten diese aber unter dem „Markennamen“ des italienischen Schaumweins verkaufen. Diese preisgünstigen qualitativ niederen Varianten zerstörten den Ruf des italienischen Perlweines.
Daher griff das italienische Landwirtschaftsministerium ein und nannte die Rebsorte um. Ab Anfang 2010 heißt die Rebsorte Glera. Und der Begriff Prosecco ist eine Herkunftsbezeichnung mit DOC-Status und bestimmten Anforderungen für die jeweiligen Weine. Diese Umstellung ist dafür, die Qualität des italienischen Perlweines zu schützen und seine Produktion in der Ursprungsregion zu halten.
Neue Bestimmungen für Prosecco:
Ein Prosecco darf nur aus dieser bestimmten Region in Venetien kommen und muss mindestens zu 85% aus der Rebsorte Glera bestehen. Er darf nur noch in Flaschen abgefüllt werden, um Dosenabfüllungen oder Ähnliches zu verhindern. Ab 2016 werden auch blaue Flaschen verboten sein.
Diese Umstellungen und Vorschriften werden dem Prosecco auf Dauer sehr gut tun.