Keiner weiß genau, wo der Grüne Veltliner seinen Ursprung hatte. Nur eins ist sicher: Schon seit mindestens 2000 Jahren wird diese weiße Rebsorte kultiviert. Die alten Römer, die damals dem Weinbau im Gebiet des heutigen Österreichs bedeutend ihren Stempel aufgedrückt haben, brachten die Rebe des Grünen Veltliners bis an die fruchtbaren Hänge der Donau.
Der Vorteil des Grünen Veltliners ist, dass er eine sehr robuste Struktur aufweist, die auch ohne große Schwierigkeiten tiefe Winter und unliebsame Fröste übersteht. Daher ist diese Rebsorte prädestiniert für die sonnigen Hänge der Alpenrepublik Österreich mit ihren späten Frösten und weißen Wintern. Für den Anbau in nördlicheren Gebieten ist der Grüne Veltliner allerdings nicht geeignet, da die Beeren eine verhältnismäßige Lange Reifezeit benötigen, um ihren vollen Geschmack zu entfalten. Diese Möglichkeit ist in den nördlicheren Gebieten Deutschlands oder Frankreichs nicht mehr bis zur Vollreife gegeben.
Wenn sich ein Winzer für den Anbau von Grünem Veltliner entscheidet, muss er sich einer Sache bewusst sein: Bei dieser Rebsorte ist es besonders wichtig, den richtigen Erntezeitpunkt zu erwischen. Der Grüne Veltliner hat nämlich die Eigenschaft, dass sein Säureabbau nach dem Erreichen der Vollreife sehr schnell eintritt. Wenn dieser Punkt überschritten ist, dann erbringen die Trauben nur noch Weine mit hohem Alkoholgehalt, aber zu wenig Säure, was flach und langweilig wirkt.
Synonyme:
Der Grüne Veltliner wird auch als Weißgipfler, Mannhardsrebe oder Grün-Muskateller bezeichnet. In Tschechien nennt man ihn Veltlinské Zelené oder Veltlin Zelene und in Ungarn wird diese Sorte als Zöldveltelini bezeichnet.
Vorkommen:
Der Grüne Veltliner ist die Rebsorte Nummer 1 in Österreich. Die edelste einheimische weiße Rebsorte stellt das dar, was der Riesling für Weinliebhaber in Deutschland, oder der Chardonnay für die Genießer in Frankreich ist.
Rund ein Drittel der Rebfläche in Österreich sind mit dem Grünen Veltliner bestockt. Auf insgesamt 17.500 Hektar wird er kultiviert. Am aller deutlichsten ist die Dominanz des Grünen Veltliners auf den Lehm-, Löss-, Schwarzer- und Urgesteinsböden von Niederösterreich zu spüren. Hier finden man ihn auf ungefähr 14.500 Hektar der Ertragsfläche. Besonders im niederösterreichischen Weinviertel besitzt er mit 8.500 Hektar einen Anteil von zwei Dritteln der Rebfläche. In den anderen österreichischen Gebieten hingegen werden eher andere Traubensorten bevorzugt. So finden man den Grünen Veltliner in Steiermark praktisch gar nicht mehr, und auch im Burgenland nur auf 20% der dortigen Rebfläche.
Außerhalb der Alpenrepublik findet man den Grünen Veltliner hauptsächlich in Tschechien und Ungarn. In Deutschland sind gerade einmal 2 Hektar der rheinhessischen Rebfläche mit Grünem Veltliner bestockt.
Speisekombinationen:
Grundsätzlich kann der Grüne Veltliner der Begleiter zu fast alle kulinarischen Köstlichkeiten sein. Von Vorspeisen – beispielsweise Schinken mit Melone oder Feigen – über sanfte Fisch- und Geflügelgerichte bis zu Gemüsekasserollen und Kalbfleisch geht fast alles. Ein Grüner Veltliner passt besonders gut zu gemüsigen Sommergerichten, wie Artischocken oder Spargel.
Typische Aromen des Grünen Veltliners:
Ein klassischer junger Veltliner zeugt vor allem von einer vollen Frucht und einer sehr lebendigen Säure. Wenn die Weine etwas reifer werden, dann kommen auch pikante Muskataromen und der typische pfeffrige Geschmack zum Vorschein.
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