Schweiz – Wein aus den Alpen

Wenn ich an unser kleines Nachbarland mitten im Herzen unseres Kontinents denke, dann sehe ich einen Apfel mit einem Pfeil darin, Käse voller Löcher, Berge mit jodelnden alten Männern, Alphörner und Skifahrer, aber an Wein würde ich nicht in erster Hinsicht denken. Dabei haben sogar schon die Römer Wein im Raum Basel angebaut. Und ab dem 6. Jahrhundert wurde der Weinbau in der Schweiz von französischen Mönchen vorangetrieben. Klima und Lagen Nach Albanien ist die Schweiz das gebirgreichste Land Europas. Daher wird der Weinbau im Land natürlich auch stark von den Alpen und ihren steilen Hängen geprägt. Die meisten Weinstöcke liegen so an den drei großen Flüssen, der Rhone im Westen, dem Rhein mehr im Norden und im Süden, dem Po. Die Flusstäler und an die Küsten vieler Seen eignen sich sehr gut für den Weinbau. Dabei haben die Weinberge teilweise eine Hangneigung von 70%. Auch der höchstgelegene Weinberg Mitteleuropas […]

Mosel – Rieslingspezialisten an Steilhängen

Entlang der Mosel von Perl bis Koblenz, an der Saar zwischen Serrig und Konz sowie an der Ruwer zwischen Riveris und der altrömischen Stadt Trier liegt das Weinanbaugebiet Mosel. Hier bewirtschaften rund 5.000 Winzer eine Fläche von fast 9000 Hektar mit Weinreben. Die Mosel ist das fünftgrößte Weinbaugebiet Deutschlands. Geschichte Das Weinanbaugebiet an den Flüssen Mosel, Saar und Ruwer gilt als das älteste deutsche Anbaugebiet für Wein. Schon im 1. Jahrhundert vor Christus wurde hier von den Römern Weinbau betrieben. Diese gründeten 15 v. Chr. auch die schöne Stadt Augusta Treverorum, die sich heute Trier nennt. Die zwei römischen Dichter Ausonius (310-395) und Venantius Fortunatus (530-610) 588 beschrieben bei Bootsfahrten auf der Mosel die Schönheit der Landschaft. Im Mittelalter waren viele Weinberge entlang der Ufer im Besitz der Benediktinermönche, wovon auch viele Einzellagennamen bezeugen. Kaiser Napoleon (1769-1821) erließ nach der Besetzung dieses Gebietes im Jahre 1807 ein Gesetz, dessen negative Nachwirkungen bis heute zu verspüren sind. […]

Pinot Noir – Der Blaue Spätburgunder

Pinot Noir, der in Deutschland Blauer Spätburgunder genannt wird, gehört zu den edelsten und ältesten Rotweintrauben der Welt. All die feinen, sinnlichen Rotweine aus Burgund, die unter Weinliebhabern so hoch im Kurs stehen, gehen auf die Karte des Pinot Noir.  Ein Bisschen Geschichte zu Pinot Noir  Man vermutet, dass der Pinot Noir schon vor mehr als 2000 Jahren, als die Römer über Gallien herrschten, aus einer Wildrebe gezüchtet wurde. Seit dem wurde er im französischen Burgund kultiviert.  Eine Weiterentwicklung erfuhr die Rebe vor allem in der Obhut Weinbau treibender Klöster ab dem 8. Jahrhundert. Im Mittelalter schaffte es diese Rotweinrebe auch über den gesamten abendländischen Kulturkreis verbreitet zu werden.  Urkundliche belegte Nachweise aus Burgund findet man allerdings erst ab dem 14. Jahrhundert. Herzog Philipp der Kühne erließ 1395 ein Dekret, in dem er sich dafür stark machte, an Stelle des angeblich gesundheitsschädigenden Gamay den Noirien, wie der Pinot Noir damals genannt wurde, […]

Portwein – Der süße Klassiker

Die portugiesische Stadt Porto gibt der überall etablierten Sorte des Portweins seinen Namen. Aber was macht den Portwein aus? Wie wird er hergestellt? Und wie konnte er sich auf der ganzen Welt etablieren? Geschichte Die Römer legten den Grundbaustein für den Weinanbau innerhalb dieser Region Portugals. Dank deren Wissen wurden dort auch alle Techniken bekannt, die zur Weinproduktion von Nöten waren. Bis dann allerdings der Portwein, wie wir ihn heute kennen, entstanden ist, dauerte es noch bis ins 11. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gab einen Grafen namens Heinrich von Burgund. Dieser lies damals mit ganz neuen Rebsorten in der Landwirtschaft experimentieren. Im Rahmen dieser Forschungen wurde auch Weingärten im Dourotal angelegt und fanden dort schnell Verbreitung. Als Ergebnis dieser neuen Rebsorten und einiger neuer Anbautechniken entstand der Vinho de Lamegho. Diese bezeichnen wir heute als direkten Vorgänger des Portweins. 1373 unterzeichneten die Portugiesen mit den Engländern ein Handelsabkommen, das sie berechtigte, für die Lieferungen […]

Garagenwein – Keltern jetzt schon die Mechaniker?

Garagenweine – Was hat es denn eigentlich mit dieser Bezeichnung auf sich? Der Ausdruck „Garagenweine“ ist seit den 90er Jahren Gang und Gebe in der Weinwelt. Für nicht Eingeweihte klingt das nach der untersten aller niedrigen Qualitätsebenen. Das klingt wie Wein, der von Arbeitern während der Industrialisierung wegen Geldmangel selbst in der Garage gekeltert wurde. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Garagenweine erfreuen sich starker Nachfrage und hohen Kursen unter den Weinliebhabern. Denn in Wirklichkeit handelt es sich dabei um Wein, der in Kleinstauflage mit handwerklichem hohem Aufwand produziert wird. Geschichte Ursprünglich kommen die Garagenweine vermutlich aus den Vereinigten Staaten. In dieser Zeit begannen erstmals Weinfreaks, sich als Hobbywinzer zu betätigen. Vinophile Rechtsanwälte, Zahnärzte und Promis begannen damit, im eigenen Garten in minimalen Stückzahlen Reben anzupflanzen und zu pflegen. Aufgrund ihrer unglaublichen Liebe und Leidenschaft zum Wein gingen sie beim gesamten Produktionsprozess mit so unglaublicher Akribie und Genauigkeit vor, dass aus diesen Experimenten […]